Dieser Satz kann eine Ankündigung sein. „Wo wirst du jetzt hin gehen?“ - „Näher zu Dir! Dann können wir uns besser hören und sehen und verstehen!“
Dieser Satz kann auch eine Sehnsucht beschreiben: „Näher zu Dir! Gott, ich will näher zu Dir!“ Das muss kein Satz sein, der in Todesnähe gesagt wird. Manchmal wünsche ich mir das mitten im Leben, mitten im Alltag: Näher bei Gott zu sein.
Das muss nicht bedeuten, dass Gott weit weg von mir ist. Vielleicht bin ich gerade weiter weg von ihm. Es gibt Phasen, in denen der Alltag mit seinen Anforderungen so laut wird dass ich Gottes Stimme, seine Nähe nicht so gut spüren kann.
„Näher zu Dir!“ - das tut mir gerade gut, wenn es in Arbeit und Privatem turbulent wird.
„Näher zu Dir!“ - das tut Kirche auch gut. Sich einlassen auf sich verändernde Bedürfnisse von Kirchenmitgliedern. Behutsam und doch spürbar das ein oder andere Neue wagen. Vielleicht auch mal Ungewöhnliches probieren.
Sich aufmachen – hinaus aus Kirchenmauern. Hinein in das Leben. Nicht mit der Tür ins Haus fallen. Vielleicht auf Einladung von Gemeindemitgliedern in ihren Gärten Gottesdienste feiern. Eigenes Vertrautes verlassen – und dahin, wo andere sich sicher und geborgen fühlen. Das wollen wir in diesem Sommer einmal miteinander wagen. Dankbar bin ich, dass sich einige gefunden haben und ihre Gärten öffnen – und wenn es in diesem Jahr nicht geklappt hat – dann vielleicht im nächsten!
„Näher zu Dir!“ - das hat Gott auch gesagt, als er sich vom Himmel auf die Erde begeben hat und Mensch wurde. In Jesus. Ein Gott, dem ich in die Augen schauen kann. Der mich hört. Dem ich so nahe kommen kann, weil er immer bei mir ist. Wem würden Sie gerne mal sagen: „Näher zu Dir!“ ?
André Dittmann,
Pastor in St. Andreasberg, Hahnenklee, Lautenthal, St. Andreasberg, Wildemann, Zellerfeld
Pastor in St. Andreasberg, Hahnenklee, Lautenthal, St. Andreasberg, Wildemann, Zellerfeld